Die Ziele des Netzwerkes
Schaffung und Weiterentwicklung von regionalen (Modell-) NetzwerkenMöglichst viele Akteure des Gesundheitswesens, die Patienten mit MRE behandeln und betreuen (Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, Arztpraxen und Laboratorien, Gesundheitsämter, Alten- und Pflegeheime, Versicherungen u.a.) sollen auf regionaler Ebene eingebunden werden. Denn nur durch die Einbeziehung aller am gesamten MRE-Versorgungskreislauf Beteiligten können Infektionsgefahren effizient vermindert werden. Die Netzwerkbildung soll dabei nicht nur auf Methicillin-resistente S. aureus (MRSA), sondern auch auf andere wichtige MRE (z.B. VRE, ESBL, Clostridium difficile) ausgerichtet werden. Es empfiehlt sich in der Etablierungsphase zunächst einen MRE zu fokussieren und dann die etablierten Maßnahmen auf weitere multiresistente Erreger auszuweiten. Einzelne Netzwerke haben diese ersten Schritte bereits vollzogen und arbeiten bereits an der Umsetzung von Maßnahmen und Fortbildungsveranstaltungen.
Zielgruppe: Patienten, Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, Arztpraxen und Laboratorien, Gesundheitsämter, Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Berufsverbände, Versicherungen, u.a.
Etablierung von regionalen Schwerpunktthemen
Diese Referenzthemen werden innerhalb der Struktur der regionalen Netzwerke etabliert und fokussieren die Versorgungsproblematik von MRE in je einem Behandlungssektor mit den dazugehörigen Schnittstellen zu anderen Sektoren. Hierbei sollen regionale Expertise und praktische Erfahrungen geschaffen werden. Nach einer Analyse der MRE-Problematik im jeweiligen Behandlungssektor werden praktische Handlungsanweisungen und Qualitätsziele formuliert, die von den anderen Modellnetzwerken übernommen werden können. Die Implementierung im „Referenznetzwerk“ und ggf. in den verschiedenen Netzwerken führt zur praktischen Erfahrung, wie später die Ergebnisse und Erfahrungen der Modellnetzwerke am besten auf alle anderen Regionen des Bundeslandes übertragen werden kann.
Zielgruppe: Patienten, Projektleiter; Projektkoordinatoren, Arbeitspaket-Leiter
Durchführung von Runden-Tisch-Gesprächen
In der ersten Phase des Projekts werden die Moderatoren in den jeweiligen (Modell-) Netzwerken einen „Runden Tisch“ etablieren. Dazu führen sie die jeweils verschiedenen Akteure des Gesundheitswesens ihrer Region, die mit dem Thema MRE konfrontiert sind, zusammen. Jeweils Vertreter des öffentlichen Gesundheitsdienstes, kaufmännische und ärztliche Leiter von Krankenhäusern, Hygienefachpersonal, Vertreter von Krankenkassen, Ärzteverbänden, Verbraucherschützer und Patientenvertreter treffen für einen Erfahrungsaustausch am Runden Tisch zu dem Themenkomplex MRE unter der Leitung der Moderatoren zusammen. Früh eingebunden werden sollen die hygienebeauftragten Ärtzinnen oder Ärzte der größeren Krankenhäuser und Hygieneexperten der wichtigsten regionalen Laboratorien. Natürlich nehmen ebenfalls die Leiter der Referenzthemen teil. Die Aufgabe des „Runden Tisches“ ist es, die unterschiedliche Situation zu Behandlungs-assoziierten Infektionen, insbesondere durch antibiotikaresistente Bakterien, wie MRSA/CA-MRSA, ESBL, VRE sowie C. difficile RT 027 u.a. in einer der jeweiligen Region zu analysieren und eine gemeinsame Vorgehensweise zu einem Behandlungssektor zu erarbeiten. Durch die Akademie für Öffentliche Gesundheit und die Projektkoordinatoren werden Aufklärungs- und Fortbildungsveranstaltungen koordiniert und durchgeführt.
Zielgruppe: Patienten, Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, Arztpraxen und Laboratorien, Gesundheitsämter, Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Berufsverbände, Versicherungen, u.a.
Fort- und Weiterbildung des Personals im Gesundheitswesen
Die Modellnetzwerke und die Projektkoordinatoren koordinieren Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten aus dem Fundus von Experten, die in diesem Projektantrag involviert sind, um einen maximalen Wissenstransfer zu gewährleisten.Zusätzlich können externe Experten eingeladen werden.
Zielgruppe: Personal in Gesundheitsämtern, Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen, Reha-Kliniken, verantworliche Koordinatoren ...
Öffentlichkeitsarbeit, aktive Aufklärungsarbeit und zentrale Koordinationsstelle (Helpdesk)
Die Kommunikationsplattform wird genutzt, um die interessierte Öffentlichkeit über die Erfahrungen und Ergebnisse zu informieren. Ein Helpdesk mit einer zentralen Nummer soll eingerichtet werden.
Zielgruppe: Projektpartner, Öffentlichkeit, Betroffene
Geplante Maßnahmen und deren Qualitätssicherung (Evaluierung)
Die Entwicklung des Projektes und die Ergebnisse werden regelmäßig in öffentlichen und wissenschaftlichen Medien publiziert. Eine quantitative Überprüfung erfolgt zunächst durch die Projektkoordinatoren und die Modellnetzwerke. Zusätzlich soll eine Auditierung der Projektziele durch externe Partner erfolgen (z.B. Robert Koch Institut, EUREGIO-Projektleiter, Netzwerke anderer Bundesländer). Mittels allgemeiner und spezieller Indikatoren soll der Erfolg des Projektes evaluiert werden:
Zu den allgemeinen Indikatoren zählen:
- Etablierung von Netzwerken und Zusammenführung von Personen:
Messbarer Indikator: 6 Runde-Tisch-Gespräche pro Modellregion - Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen
Messbarer Indikator: 14 Fortbildungsveranstaltungen insgesamt zu den Themen Antibiotikaresistenz und MRE für Fachöffentlichkeit und Öffentlichkeit - Anzahl von Anfragen an die Koordinationsstelle und die Besucherzahl des Web-Portals
Messbarer Indikator: Anzahl der Besucher und Anrufe
Zu den speziellen Indikatoren gehört die Erfassung des Indikatororganismus MRSA:
- Anteil der auf MRSA gescreenten Patienten bei Aufnahme (Indikator für Präventionsaufwand)
Messbarer Indikator: Steigerung um 20% bis 2012 in mind. 3 Netzwerken - MRSA-Blutkulturnachweis gemäß §7 Infektionsschutzgesetz (Indikator für Krankheitslast)
Messbarer Indikator: Reduktion um 20% bis 2012 - Anteil der caMRSA (PVL+) an klinischen MRSA (Indikator für das Vorkommen von virulenten MRSA)
Messbarer Indikator: Anteil soll unter <10% an allen MRSA bleiben
Zu den speziellen Indikatoren gehört die Erfassung des Indikatororganismus VRE, ESBL, Acinetobacter spp (hier MRE genannt)- Durchführung in 3 Modellregionen:
- MRE-Blutkulturraten (Indikator für Krankheitslast)
Messbarer Indikator: Erfassung der Anzahl der MRE-Blutkulturen im Netzwerkgebiet.